Comedian Finalists – ist das das Ende – obwohl!

Theatervorführung der Kinder des Philokellers im Pengland, Weisenauer Str. 15 in Mainz.

Der Kulturverein Peng bietet schon seit Jahren jungen Künstlern eine ereignisreiche Plattform, an wechselten Orten in Mainz. Aktuell befindet sich das Pengland in der Weisenauer Str. 15 – etwas abseits der Innenstadt. Aber der Weg – entlang der langen Bahntrassenmauer lohnt sich. Denn: aktuell zeigt eine junge wilde Theatergruppe ein Stück – das es in sich hat – jawohl!

 

Obwohl …. ist der Titel. Drei Comedian Finalist stehen auf der Bühne – warum Comedian - mir kam sofort der Film Comedian Harmonist in den Sinn – denn das Vintage Ambiente zeigte Anleihen der 30er und natürlich - jetzt trendy konform - auch der 80er Jahre. Auch ein Charakter wie Ben Becker stand auf der Bühne oder auch Heinrich Schafmeister… der eine spielte Mann1 (David Richter) der andere war ein Dichter (Matthias Zach), der mit seinen "Einwurf-Versen" die anderen Herren relativ nervte.

Insgesamt kann ich sagen, das mich die Herren – und diese wurde noch ergänzt um Anton, die Bedienung (Karl Frodermann), Leo Vedder (Mann2) und Moritz Hebeler (Mann3) schauspielerisch sehr überzeugten, insbesondere gefiel mir David Richter mit seiner klaren und facettenreichen Sprechstimme.

Und warum nun Finalist – eben wegen der Story die stark an den Film „This Is the End“ – erinnerte.

Aber nun zur dargebotenen Geschichte: Drei Herren sitzen in ihrer Stammkneipe, unterhalten sich und trinken Wein. Über ihnen schwebt ein Fernseher, der aktuelle Nachrichten (ausschließlich Katastrophen) in seinem Programm vorhält. Am Klavier sitzt ein Dichter, der  Verse und kurze Klaviernoten in den Äther haut. Männer, an denen eingefleischte Aktivistinnen der 68er-Generation ihre Freude gehabt hätten.

Banales wird besprochen, und wenn Fremde in die Szenerie eintreten (dies geschieht  viermal – davon dreimal Frauen, gespielt von Ana Stricker, Setareh Hatwich und Sara Voss) wird viel kommentiert und beobachtet.

Im Programmheft wurde hierzu angeführt, das Abgründe der Menschheit zutage kämen. Dies kann ich nicht ganz bestätigen, der Fokus lag mir zu sehr auf sexuelle Gefühlslagen, die natürlich auch dem aktuellen Trend gemäß um bisexuelle Anleihen ergänzt wurden.

Hier wurde aus meiner Sicht eine Chance verpasst, tiefer in das Geschehen zwischenmenschlicher Ereignisse einzutreten. Auch die im Programmheft erwähnte Beschäftigung mit dem Mannsein war sehr verkürzt und meines Erachtens nicht reflektiert genug. Obwohl!

Obwohl war ein zentrales Wort in den Dialogen. Einsortiert vom dritten Mann im Spiel (Moritz Hebeler). Im Programmheft wird hierzu treffend interpretiert:

"Obwohl" biete viele Deutungsmöglichkeiten. Das Wort bedeutet Anfang und Ende. Fügt man es hinzu, rückt das davor gesagte in ein anderes Licht.

 

Die Aufführungen finden am 02.06/08.06 und 09.06 jeweils um 20 Uhr in der Weisenauer Str. 15, 55131 Mainz statt. 

Nähere Infos: http://www.pengland.de/