Glück ist kostenlos, aber dennoch unbezahlbar

Die ersten Alzeyer Filmkunsttage enden am kommenden Sonntag den 02.09.2018. 

Letzte Gelegenheit sich dem Thema Glück anzunähern.

Glück ist kostenlos, aber dennoch unbezahlbar so steht es auf dem Flyer der ersten Alzeyer Filmkunsttage.

Immer wieder sonntags um 11 Uhr wird im traditionsreichen Alzeyer Kino am Bahnhof das Thema Glück aufgerufen und das schon seit dem 22.07. Jetzt am Wochenende endet die Themenreihe mit dem Film: Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen.

 

Ich selbst besuchte das Bali Kino am 12.08. und erfuhr von drei  Führungskräften, wie man Wege aus dem alltäglichen „Hamsterrad“  finden kann.  

Im renommierten epd-Filmblock lass ich über den gezeigten Film „From Business to being“ eine Kritik, die treffender nicht sein konnte. Das Fazit der Bloggerin von epd-Film: ein typischer Manager-Achtsamkeits-Film.Dem kann ich mich nur anschließen, gerade auch vor dem Hintergrund der von mir zuletzt besuchten gesellschaftskritischen Performance von K. Baird im Wiesbadener Staatstheater zur Thematik „Wertschätzung einer Lohnarbeit“.

 In einer gesellschaftlichen Analyse stehen bleiben bedeutet höchstens eine „Ratgebernützlichkeit“ zu fabrizieren - und dies erreichte leider nur der Film. Die Betroffenen jedoch – ob Führungskräfte oder auch einfache Mitarbeiter – bleiben in ihrem Business fremdbestimmt gefangen zurück, da Rahmenbedingungen aktuell höchsten verschärft statt für die Menschen verbessert werden. Natürlich trägt jeder für sein Glück eine eigene Verantwortung, jeder kann auch andere Wege gehen, nur darf man dabei nicht zu naiv sein. Wir alle setzen den Rahmen des Möglichen und nicht alle können oder wollen Aussteiger sein.

 

Gut finde ich, das über das Thema Glück einmal intensiv reflektiert wurde. Und diese Aufgabe ist dem Geschäftsführer des Bali Kinos Herr Hadenfeldt auch wunderbar gelungen. In seinem Eröffnungsstatement ließ er das Thema Glück einmal Revue passieren. Z. B. informierte er das Publikum darüber, das in sechs Bundesländer ein Schulfach Glück existiert, eine Professur zur Thematik in den USA vorgehalten wird oder das Indien bzw. die vereinigten Emirate über ein Glücksministerium verfügen.  Im letztgenannten Golfstaat wäre ich jedoch froher, wenn hier Prinzipien der Demokratie oder der Rechtsstaatlichkeit stärker zur Anwendung kommen würden. Naja aber zurück zur Veranstaltung, zu Recht lenkte Herr Hadenfeldt auch die Aufmerksamkeit auf die erste Zeile unserer Nationalhymne. Hier steht das Glück als Ziel deutlich im Fokus mit den drei als Unterpfand bezeichneten Attributen – Einigkeit, Recht und Freiheit. Also wenn man dies in allen Lebenslagen vernünftig austariert dann stellt sich mehr oder weniger auch Glück ein.

 

 

Ich freue mich schon auf die 2. Alzeyer Filmkunsttage, und dann vielleicht auch mit mehr Teilhabe und einer anschließenden Plenumsdiskussion, denn der Dialog und eine offene Lösungssuche zu gesellschaftlichen Themen ist meines Erachtens dringend notwendig. Und wo kann man sich genüsslicher austauschen wie in einem Kino, wo Digitales auf Reales trifft.

Am 2.09.2018 / nähere Infos:  https://www.balikino.de/